1964

Übernahme des Betriebes durch Hermann Geiger (geb. 1937) bis hier 13 ha Eigentumsfläche, 5 Milchkühe + weiblicher Nachzucht sowie 3 Sauen Kauf der ersten Melkmaschine

Übernahme des Betriebes durch Hermann Geiger (geb. 1937) bis hier 13 ha Eigentumsfläche, 5 Milchkühe + weiblicher Nachzucht sowie 3 Sauen Kauf der ersten Melkmaschine

Ferkelerzeugung & Schweinemast

Von der Geburt bis zum Mastende eines Schweines

Nachfolgend wird einmal anschaulich dargestellt, wie auf unserem Betrieb ein 28 kg Ferkel erzeugt wird, welches danach in unsere eigene Schweinemast geht oder an einen Schweinemäster verkauft wird.

Alle 21 Wochen beginnt alles wieder mit dem Tag 1. Alle säugenden Sauen werden von ihren Ferkeln getrennt (abgesetzt) und dann in eine Sauenarena aufgestallt. Hier steht jeder Sau genügend Bewegung auf Stroh, viel Tageslicht und ein extra schmackhaftes Futter zur freien Verfügung.
Hier verbleibt die Sau 4 Tage lang. In diesen Tagen wird auch der erste Eberkontakt zur Rauschestimulation durchgeführt.

Bei soviel Bewegung in der Arena sind die Sauen abends dann auch ziemlich ermüdet und können sich ungestört hinlegen.

Nach 4 Tagen in der Arena herumtoben und im Stroh wühlen erfolgt die Umstallung ins Deckzentrum. Vorher allerdings werden alle Sauen erst einmal gemeinsam in der extra dafür angelegten Sauendusche mit warmen Wasser geduscht.

Nach dem Duschen werden dann alle Sauen ins Deckzentrum eingestallt, wo diese einzeln gehalten werden, weil in der Zeit von der Besamung bis zum 28. Trächtigkeitstag jeglicher Stress durch z.B. Rangkämpfe vermieden werden muß. Alle Deckzentren sind mit einer Lichtleiste über den Sauenköpfen ausgestattet. Dadurch erreichen wir in Kopfhöhe der Sau eine Lichtstärke von 300 Lux, wodurch die Anzahl der geborenen Ferkel im Folgewurf ansteigt. Alle Deckzentren werden vor dem Einstallen gereinigt und desinfiziert. Die Sauen können hier den Luxus genießen, dass sie auf einer wohltemperierten Fußbodenheizung liegen.

Ungefähr am 5. und 6. Tag nach dem Absetzen wird die Sau dann künstlich besamt (je nach Beginn der Rausche). Hierbei werden Stimuliereber und Besamungsbügel verwendet. Bei dieser Arbeit ist absolute Sorgfalt und Ruhe erforderlich, damit die Sau möglichst von der ersten Besamung tragend wird. Eine Sau wird in der Regel zweimal im Abstand von 18 Stunden besamt.

Alle Jungsauen (Sauen, die zum ersten Mal besamt werden) halten wir in großzügig ausgestalteten Gruppenbuchten, weil bei Jungsauen keine nennenswerten Rangkämpfe durchgeführt werden, welche den Besamungserfolg gefährden könnten. Den Jungsauen steht hierzu Futter und Wasser zur freien Verfügung. Zusätzlich ist die befestigte Liegefläche noch mit Hobelspänen eingestreut, damit diese immer trocken ist und die Sauen ihren Wühltrieb befriedigen können.

Nach ca. 9 Wochen im Wartestall wird die Sau in die Abferkelbucht umgestallt. Bevor sie allerdings die frisch gereinigte und desinfizierte Abferkelbucht betreten darf, geht es wieder einmal durch die Sauendusche. Diesmal wird die Sau aber sogar mit einem speziellem Schweineschampoo eingeschäumt. Danach wird sie mit einem weichen, warmen Wasserstrahl abgespült um auch möglichst alle Keime, Bakterien sowie Staub von der Hautoberfläche zu entfernen, damit sich später die neu geborenen Ferkel nicht mit etwas infizieren können, was dann später behandelt werden muss. Außerdem fördert die Sauendusche das Wohlbefinden der Sau.
In der Sauendusche müssen alle Sauen eng aneinander stehen, damit sie sich durch gegenseitiges scheuern reinigen können.

Nach ca. 9 Wochen im Wartestall wird die Sau in die Abferkelbucht umgestallt. Bevor sie allerdings die frisch gereinigte und desinfizierte Abferkelbucht betreten darf, geht es wieder einmal durch die Sauendusche. Diesmal wird die Sau aber sogar mit einem speziellem Schweineschampoo eingeschäumt. Danach wird sie mit einem weichen, warmen Wasserstrahl abgespült um auch möglichst alle Keime, Bakterien sowie Staub von der Hautoberfläche zu entfernen, damit sich später die neu geborenen Ferkel nicht mit etwas infizieren können, was dann später behandelt werden muss. Außerdem fördert die Sauendusche das Wohlbefinden der Sau.

In der Sauendusche müssen alle Sauen eng aneinander stehen, damit sie sich durch gegenseitiges scheuern reinigen können.

Ca. 15 Wochen nach der Belegung steht die Sau dann in dem Abferkelabteil. Hier steht ihr bis zum 112. Trächtigkeitstag freie Bewegung zur Verfügung.

Am 112. Trächtigkeitstag wird die Abferkelbox dann geschlossen, weil ab diesem Tag die Abferkelung beginnen kann (durchschnittlich trägt eine Sau 115 Tage). Während der Abferkelung bis zum Alter der Ferkel von ca. 10 Tagen wäre es für die kleinen Ferkel zu gefährlich, wenn sich die Sau frei bewegen könnte, da dadurch die Ferkelverluste durch Erdrücken der Ferkel beim Hinlegen der Sau enorm steigen würde.

Für die kleinen Ferkel gibt es in der Abferkelbucht eine eigene Liegefläche, welche mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist, da die Ferkel ein wesentlich höheres Wärmebedürfnis als die Sau haben.

Am Tag der Geburt bis zum Alter der Ferkel von ca. 2 Tagen hängt über der Liegefläche für die Ferkel eine Rotlichtlampe, welche zusätzlich Wärme spendet. Die Liegefläche wird in diesen Tagen zusätzlich mit Sägemehl aufgestreut. Während der Abferkelwoche (jede dritte Woche im Betrieb) wird im Mehrschichtsystem gearbeitet, damit auch nachts keine Sau während der Abferkelung alleine ist, um bei Problemen sofort eingreifen zu können.

Am ersten Tag nach der Abferkelung wird jedem Ferkel zum Schutz vor Infektionen die Nabelschnur mit Jod desinfiziert. Des Weiteren werden bei allen Ferkeln die Zahnspitzen stumpf geschliffen, da sie sonst die Sau am empfindlichen Gesäuge und sich gegenseitig verletzen würden.

Am 3. Lebenstag erhält jedes Ferkel eine Eiseninjektion, um genügend rote Blutkörperchen bilden zu können. Außerdem wird jedem Ferkel eine Ohrmarke mit der Betriebsnummer und einer laufenden Nummer eingezogen, um es bis zum Schlachthof jederzeit identifizieren zu können.

Auf eine Kastration der männlichen Ferkel wird bei uns seit Jahren verzichtet, da hier für unser Unternehmen Wege gefunden wurden, diese Ferkel as Eber zu vermarkten, was ebenfalls sogar wirtschaftlicher als die Kastration der Ferkel ist, da die unkastrierten Schweine ein besseres Wachstum und eine deutlich bessere Futterverwertung als die kastrierten Schweine haben. Die Kastration dient einzig und alleine dem Verbraucher, da dieser fast grundsätzlich Eberfleisch aufgrund des beim Braten möglich entstehendem Geruch meidet.

Wenn die Ferkel 7 Tage alt sind beginnen wir, diese mit einem speziellem Ferkelfutter (Prestarter) anzufüttern. Dieses Futter wird zweimal täglich in kleinen Portionen in eine Ferkelfutterschale gegeben, damit es für die Ferkel auch interessant ist. Dies ist wichtig, damit die Ferkel ihre Verdauung langsam an feste Nahrung gewöhnen können.

Nach durchschnittlich 27 Säugetagen werden dann alle Ferkel von den Sauen getrennt und in den Ferkelaufzuchtstall gefahren. Dieser steht auf einem externen Standort. 

Die Sau wird dann in die Sauenarena umgestallt. Für diese beginnt dann alles wieder von vorne (siehe oben).

Alle Abferkelbuchten werden danach wieder gereinigt und desinfiziert, bevor hier wieder neue Sauen eingestallt werden.

Alle Ferkel werden im Ferkelaufzuchtstall nach Größe und Geschlecht sortiert. Diese Ställe werden zu Beginn der Aufzucht auf ca. 28°C aufgeheizt und die Temperatur ändert sich je nach Bedürfnis der Ferkel bis zum Ende der Aufzucht auf ca. 23°C. Der Boden ist mit Kunststoffrosten und Liegeinseln ausgestattet. Futter und Wasser stehen jedem Ferkel zur freien Verfügung. Der Futterautomat ist so ausgestattet, das die Ferkel ihr Futter spielend erwerben müssen.

Um den Spieltrieb der Ferkel zu befriedigen hängen in den Buchten Beißketten und Bälle für die Ferkel, damit nie Langeweile aufkommt.

Nach genau 40 Aufzuchttagen haben die meisten Ferkel ihr Gewicht von 28 kg erreicht, damit diese dann in die Mast umgestallt werden können.

Alle Ferkel werden über eine Verladerampe auf einen LKW getrieben, welcher vor jeder Beladung gereinigt, desinfiziert und mit Sägemehl eingestreut wird. Alle Fahrzeuge sind nach modernsten Kriterien und klimatisiert ausgestattet, so das ein stressfreier Transport bis zum Schweinemaststall gewährleistet ist.

Mit dem Gewicht von dann durchschnittlich 28 kg, werden die Ferkel dann in die Schweinemast eingestallt. Dort stehen den Ferkeln dann wieder einmal ein gereinigter und desinfizierter Stall mit einer Starttemperatur von ca. 24°C zur Verfügung.

Gefüttert werden die Schweine dort je nach Ausführung des Stalles wie gewohnt an einem Breiautomat oder halt flüssig an einem langen Trog, wo dann dreimal täglich automatisch frisches Futter zur Verfügung steht.

Eine Umstallung in einen Schweinemaststall ist notwendig, da den Tieren dort wiederum die mehr als doppelte Stallfläche wie in der Aufzucht zur Verfügung steht und sich die Anforderungen der Tiere an den Buchten- und Bodenbeschaffenheiten mit dem Gewicht ändern.

Nach ca. 120 Tagen in der Mast haben die Schweine ihr Schlachtgewicht erreicht und werden an einen regionalen Schlachthof verkauft. Ein schlachtreifes Schwein hat in der Regel ein Lebendgewicht von ca. 120 kg.

Geiger Agrarservice - süßes Ferkel

Wenn wir ihr Interesse an der Ferkelerzeugung geweckt haben, sehen sie sich doch auch die Bildergalerie sowie unsere Job-, Ausbildungs- und Praktikantenangebote an.

Ackerbau

Da unser Betrieb seit Generationen mit der Landwirtschaft verbunden ist, wird natürlich auch noch heute Ackerbau betrieben.

Durch den Betrieb der Biogasanlage und der damit verbundenen Verwertung vieler im Ackerbau angebauten Produkte , sowie der Verwertung von Gülle aus den Tierhaltungsanlagen, steht dem Ackerbau auch wieder eine wirtschaftliche Bedeutung in der Unternehmensgruppe Geiger zu. Durch einen reinen Anbau von Marktfrüchten ist ein wirtschaftlicher Ackerbau mit Zupachtflächen in unserer eher ertragsarmen Region fast unmöglich.

Zur Zeit werden Mais (Körner- und Silomais), Wintergetreide und teils Zuckerrüben angebaut. Ein kleiner Teil Grünland wird ebenfalls bewirtschaftet. Der Mais wird zum Teil als Silomais in der hofeigenen Biogasanlage verwertet oder als Silomais an Landwirte verkauft. Der Körnermais, welcher hauptsächlich auf weiter entfernten Flächen angebaut wird, wird zudem gedroschen und als Körnermais verkauft. Der Körnermais wird in der an der Biogasanlage angebundenen Trocknungsanlage mit Abwärme der Motoren getrocknet (siehe Biogasanlage).

Der Anbau von Getreide besteht fast ausschließlich aus Anbau von Wintergerste und Weizen, welcher im Sommer gedroschen und als Futter in der Schweinemast verwendet wird. Das Stroh wird zum Teil im Sauenbetrieb als Einstreu für die Sauenarena`s usw. genutzt, sowie an Betriebe als Einstreu verkauft, welche wiederum Mist als Input für die Biogasanlage liefern.

Besonderheit im Anbau ist bei uns der Anbau von Grünschnittroggen als Zwischenfrucht zu Mais. Dieser schnellwachsende Roggen wird im Herbst auf einem Teil der Flächen nach Mais gesäht und im Frühjahr, ca. 1. Mai, gemäht und gehäckselt und dient somit der Biogasanlage als Futter. Dieser Roggen benötigt keinen Pflanzenschutz, da er durch sein schnelles Wachstum gegen Unkräuter konkurrieren kann. Nach der Ernte kann dann wiederum Mais angebaut werden.

Die Vorteile für den Betrieb sind zum einen der höhere Trockenmasseertrag je ha, sowie die bessere Möglichkeit Gülle oder Gärreste im Frühjahr zu verwerten, da der Düngebedarf von Grünschnittroggen schon gegen Ende des Winters gegeben ist und dies somit die Ausbringzeiten für Gärreste und Gülle verlängert.

Im Bereich der Mechanisierung ist unser Betrieb, besonders durch das eigene Agrarserviceunternehmen komplett eigenmechanisiert.  Bei der Bodenbearbeitung kommt seit einigen Jahren hauptsächlich der Spatenpflug oder der Mulchgrubber zum Einsatz. Da im Betrieb zum größten Teil Sandböden bearbeitet werden, ist dieses die ideale Kombination um Erosionen usw. zu vermeiden, da bei beiden Maschinenarten der Boden nicht komplett gedreht sondern im oberen Schichtenbereich vermischt wird.

Ansonsten liegt das Hauptaugenmerk im Bereich der Mechanisierung auf das Nutzen modernster Techniken um die Diesel- und Arbeitskosten je ha, sowie der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimalmaß zu reduzieren um auch zukünftig umweltschonend und konkurrenzfähig bleiben zu können.

Bei der Gülleausbringung stehen sowohl die bodennahe Ausbringung mit Schleppschuhen in Beständen, sowie das Gülle Ausbingen mit Grubber auf Ackerflächen zur Bestellung zur Verfügung. Die Transporte werden hauptsächlich mit unseren LKW`s erledigt.

Was viele Außenstehende der Landwirtschaft nicht wissen: „ Wir werden als Landwirte grundsätzlich jede Art der Technik, Witterung und zügige Einarbeitung von Gülle und Gärresten in den Boden nutzen, um Gerüche bei der Ausbringung zu vermeiden, da diese nicht nur die Lobby der Landwirtschaft schaden, sondern Gerüche gleich stehen mit Stickstoffverlusten, welcher dann wiederum teuer als Mineraldünger zugekauft werden muss und somit die Umwelt aber insbesondere direkt und sofort den eigenen Geldbeutel belastet.“

Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, werden soweit wie möglich auf allen Flächen Zwischenfrüchte angebaut, welche im Frühjahr in den Boden eingearbeitet werden. Des Weiteren erfolgt im mehrjährigen Wechsel bei vielen Flächen der einjährige Flächentausch mit einem anderen Landwirten zum Anbau von Kartoffeln um die Fruchtfolge im Betrieb um ein weiteres Fruchtfolgeglied zu erweitern.

Sollten Sie daran interessiert sein Ackerflächen zu verpachten oder zu verkaufen, können wir Ihnen mit Sicherheit ein interessantes Angebot unterbreiten.

 

Bei der Verpachtung von Flächen sichern wir Ihnen folgende Sachen zu:

  • garantierte und pünktliche Pachtzahlung auf ein von Ihnen angegebenes Konto
  • Werterhaltung ihres Grundstückes durch regelmäßiges Kalken und einer bedarfsgerechten Düngung
  • kein Einsatz von Klärschlamm
  • eine geregelte Fruchtfolge (Anbau von Kartoffeln nur im Tausch mit einem anderen Landwirten im mindestens dreijährigem Abstand), daher kein Nematodenrisiko auf den Flächen.
  • bodenschonenden Einsatz von Maschinen um Verdichtungen im Boden zu vermeiden.
  • langfristige Verträge um auf beiden Seiten eine Planungssicherheit zu bekommen

Photovoltaik

Alle möglichen Dachflächen der Geiger Unternehmensgruppe welche eine Südneigung haben, von der Statik her möglich sind und wo noch ein wirtschaftlicher Ausbau des Stromnetzes möglich waren wurden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, so dass mittlerweile auf knapp 20.000 m² Solarstrom produziert werden

Biogasanlage und GärresttrocknungAufbau und Funktion der Biogasanlage inkl. der Gärresttrocknung

Im Jahr 2009 entschieden wir uns aufgrund des Baus eines neuen Ferkelaufzuchtstalles auf einem neuen Standort für den gleichzeitigen dortigen Bau einer Biogasanlage. Diese Entscheidung beruhte hauptsächlich auf der Tatsache, dass die Ferkelaufzucht ein sehr energieintensiver Bereich ist, welcher gleichmäßig übers Jahr einen hohen Bedarf an Wärme hat. Ebenfalls boten sich durch den Bau einer Biogasanlage viele Synergieeffekte wie z.B. den Wegfall des Baus eines Güllelagers für den Ferkelstall, die bessere Verteilung der Erschließungskosten usw. an.
In Betrieb genommen wurde die Biogasanlage im Mai 2010 mit einer Leistung von 250 KW elektrischer Leistung. Im Jahr 2011 wurde diese Leistung dann durch die Investition in ein zweites BHKW auf eine Gesamtleistung von 500 KW elektrisch erhöht. Im Jahr 2012 haben wir diese Anlage dann durch den Bau einer 400 KW Gärresttrocknungsanlage komplementiert.

Unsere Anlage ist eine sogenannte NaWaRo Anlage nach dem EEG 2009. In der Anlage werden ausschließlich Gülle (täglich mindestens 30 % des gesamten Inputs), sowie alles was auf unserem Acker wächst (nachwachsende Rohstoffe) wie vor allem Mais, CCM, Grünschnittroggen, GPS, Gras usw. eingesetzt. Zudem wird ein großer Teil des Maises durch Stallmist aus umliegenden Betrieben ersetzt.

Die Anlage besteht aus mehreren Behältern. In die unterirdische Vorgrube 1 wird die Gülle aus dem Ferkelstall geleitet. Diese Gülle wird täglich über eine Pumpe dem Fermenter zugeführt.

Der Fermenter ist der erste große oberirdische Behälter, welcher komplett isoliert und gasdicht abgedeckt ist. Im Behälter befinden sich Heizschlangen und Rührwerke, welche es ermöglichen den Behälterinhalt konstant bei einer Temperatur von 40°C (mesophiler Bereich) zu halten. Die Rührwerke vermischen regelmäßig die Input Komponenten. Dieses ist eigentlich auch der wichtigste Bereich einer Biogasanlage. Die Silage, welche der Anlage mehrmals täglich über einen Feststoffdosierer und Schnecken zugeführt wird, lagert auf einer asphaltierten Silageplatte vor der Anlage. Dort anfallende Sickersäfte werden in einer weiteren unterirdischen Vorgrube 2 aufgefangen und über unsere Ackerflächen verwertet. Die Silage wird täglich mit einem Teleskoplader in den Feststoffdosierer gekippt und dort über Querförderer, Steig- und Stopfschnecken vollautomatisch dem Fermenter zugeführt und in den Behälterinhalt untergemischt.

Im Fermenter verweilen diese Inputstoffe ca. 100 Tage und werden dann täglich in den Nachgärer (der zweite oberirdische Behälter), welcher ebenfalls isoliert ist und beheizt wird, umgepumpt. Dort wird evtl. anfallendes Restgas ebenfalls aufgefangen und der flüssige Gärrest wird dann im dritten großen Behälter, dem Endlager, bis zur Ausbringung gelagert.

Biogas entsteht durch den natürlichen Prozess des mikrobiellen Abbaus organischer Stoffe unter anoxischen Bedingungen. Dabei setzen Mikroorganismen die enthaltenen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette in die Hauptprodukte Methan und Kohlenstoffdioxid um. Dafür sind anoxische Verhältnisse notwendig, also die Abwesenheit von Sauerstoff.
Der Prozess besteht aus mehreren Stufen, die jeweils von Mikroorganismen verschiedener Stoffwechseltypen durchgeführt werden. Polymere Bestandteile der Biomasse, wie Zellulose, Lignin, Proteine, werden zunächst durch mikrobielle Exoenzyme zu monomeren (niedermolekularen) Stoffen umgewandelt. Niedermolekulare Stoffe werden durch gärende Mikroorganismen zu Alkoholen, organischen Säuren, Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff (H2) abgebaut. Die Alkohole und organischen Säuren werden durch acetogene Bakterien zu Essigsäure und Wasserstoff umgesetzt. In der letzten Stufe werden durch methanogene Archaeen aus Kohlenstoffdioxid, Wasserstoff und Essigsäure die Endprodukte Methan (CH4) und Wasser gebildet.
Dieses Gas wird dann bis zur Verwertung unter den gasdichten Dächern über den Behältern gelagert.

Vor der Biogasaufbereitung besteht die wassergesättigte Gasmischung aus den Hauptkomponenten Methan (CH4) und Kohlenstoffdioxid (CO2). In Spuren sind meist auch Stickstoff (N2), Sauerstoff (O2), Schwefelwasserstoff (H2S), Wasserstoff (H2) und Ammoniak (NH3) enthalten. Für die Verwertung von Biogas ist der Methananteil am wichtigsten, da seine Verbrennung Energie freisetzt.

Somit wird dieses Gas dann über im Boden liegende Gasleitungen zur Gaskühlung geleitet, wo durch die Abkühlung auf 8°C dem Biogas den Großteil des Wassers entzogen wird, welches wieder dem Prozess zugeführt wird. Dann geht dieses „trockene“ Gas durch einen Aktivkohlefilter und wird dort vom Schwefelwasserstoff befreit. Dann gelangt das aufbereitete Biogas in die beiden BHKW´s zur Verbrennung in den Motoren (Antrieb der Motoren wie Benzin oder Diesel beim PKW). Diese Motoren treiben jeweils einen 250 KW (elektrischer Leistung) Generator an, welcher dann Strom produziert. Dieser Strom wird dann über einen eigenen Trafo ins Mittelspannungsnetz (20.000 V) eingespeist. Da die Motoren gekühlt werden müssen, geschieht dieses mit Kühlwasser wie beim PKW, nur wird die dabei anfallende Wärme (ca. 600 KW thermisch) genutzt um den Biogasprozess, die Sozialräume und den Ferkelstall zu heizen. Alleine die Beheizung des Ferkelstalles spart jedes Jahr eine Heizölmenge von ca. 130.000 Liter ein.

Der Rest der Wärme wird genutzt um mit einer Gärresttrocknung jährlich ca. 4.000 m³ Gärrest zu trocknen. Dies ist auch die Menge, welche in unserem Betrieb nicht über eigene Flächen verwertet werden kann und sonst über weitere Strecken mit einem LKW transportiert werden müsste.

In der Anlage wird dem flüssigen Gärrest (ca. 8 % Trockensubstanz) das Wasser entzogen. Dieses geschieht über ein Rückmischsystem von trockenen und flüssigem Gärrest und der Verteilung dieser Mischung auf Lochbänder in der Anlage, welche mit Warmluft umströmt sind. Der trockene Gärrest wird in einer Halle gelagert und ist ein begehrter Dünger für Gartenerden usw. da dieser einen sehr hohen Humusanteil und eine hohe Nährstoffkonzentration an Stickstoff (N), Phosphor (P2O5) und Kali (K2O) aufweist.

Die Luft, welche aus dem Trockner gelangt wird über einen chemischen Abluftwäscher gewaschen (von Geruch und Staub befreit). Als Nebenprodukt entsteht bei diesem Prozess wiederum ein Flüssigdünger mit hohen Gehalten an Stickstoff und Schwefel, welcher unterirdisch unter der Trocknung lagert und dann im Frühjahr auf unseren Feldern ausgebracht wird und einen Großteil des sonst notwendigen Mineraldüngereinsatzes einspart.

Im Herbst wird diese Trocknungsanlage gereinigt und dann zur Trocknung von Körnermais genutzt. Hier kann dann die Wärme genutzt werden, um diesen frisch geernteten Körnermais mit meist ca. 35 % Feuchtigkeit auf eine Feuchtigkeit von ca. 15 % zu trocknen, damit dieser lagerfähig ist und zur Produktion von Futtermitteln genutzt werden kann. Diese Trocknung wird sonst üblich beim Landhändler o.ä. mit Heizöl vorgenommen. Durch die Trocknung mit Abwärme aus Biogas wird somit täglich nochmals 1.000 Liter Heizöl eingespart.

Am Ende des Biogasprozesses steht dann noch der übrige flüssige Gärrest, welcher nicht getrocknet wird. Dieser wird dann im Frühjahr mit einem Güllefass und Schleppschläuchen bodennah als wertvoller Dünger auf unsere Ackerflächen ausgebracht. Somit ist dieser Nährstoffkreislauf dann auch wieder geschlossen.

Es wurde bei der Planung unserer Biogasanlage viel Wert darauf gelegt, dass alle Inputstoffe aus dem Nahbereich der Anlage kommen (max. 5 km Entfernung) und dass auch die Verwertung von Gärresten auf Flächen nahe der Biogasanlage geschieht. Dieses ist uns durch unsere eigenen Flächen sowie durch Gärrestabnahmeverträgen mit Nachbarlandwirten gelungen, um nicht den ökologischen Effekt der Biogasanlage durch zu lange Transportwege wieder kaputt zu machen.

Immobilien

Seid dem Jahr 2012 sind wir in der Vermietung & Verpachtung von Wohn- und Gewerbeimmobilien tätig. Es werden ausschließlich Gebäude errichtet, welche später im Eigenbestand des Unternehmens bleiben.

Zum Portfolio gehören im Wohnimmobilienbereich Standartwohnungen von 40 bis 100 m2, aber auch Wohnungen im gehobenen Baustil wie auch Penthousewohnungen in exklusiver Lage. Im Gewerbeimmobilienbereich verpachten wir Immobilien für die verschiedensten Gewerbebereiche. Darunter befinden sich Werkstätten, Produktionshallen, Lagerhallen, Ferienhäuser, Arztpraxen uvm.

Stetig haben wir in diesem Bereich Projekte in Planung und suchen dementsprechend auch regelmäßig nach zu bebauenden Grundstücken. Es werden eigene Handwerker für die Pflege und Instandhaltung unserer Immobilien beschäftigt. 

Bei Fragen, Anregungen und dem Verkaufswunsch von Grundstücken rufen Sie uns einfach an.

Sollten Sie eine Neubauimmobilie für einen Gewerbebereich brauchen und suchen einen Investor, dann scheuen Sie ebenfalls nicht uns zu kontaktieren, um eine Lösung zu erarbeiten.